Medienmitteilung des VSL

von Dominik Schmid

In der bevorstehenden Budgetdebatte beabsichtigt eine bürgerliche Mehrheit, bei den Löhnen der Lehrpersonen zu sparen. Die Situation auf dem Stellenmarkt ist sehr angespannt. Zahlreiche Stellen im Kanton Zürich können zurzeit nicht besetzt werden. Für Lehrpersonen besteht keine Möglichkeit zum Eigenschutz ins Homeoffice zu wechseln. Eine Lohnkürzung in der aktuellen Situation ist kontraproduktiv und verschärft die Situation zusätzlich.

Es hat sich in den vergangenen Monaten deutlich gezeigt, dass die Schule in diesen schwierigen Zeiten zu den systemrelevanten Institutionen gehört. Es gilt daher, dem Personal Sorge zu tragen. Mit Eingriffen im Sinne einer ad-hoc-Übung im Rahmen des Budgets verspielt sich der Kanton als Arbeitgeber sein Vertrauen.

Die Stellensituation insbesondere auf der Kindergartenstufe ist äusserst angespannt, viele Stellen können nicht besetzt werden. Ebenso finden die Gemeinden kein Sonderpädagogisches Fachpersonal für Logopädie oder Schulische Heilpädagogik was bei den Eltern und Lehrpersonen zu grosser Verunsicherung führt. Seit einigen Wochen kämpfen die Schulen mit vielen krankheitsbedingten Ausfällen. Um den Unterricht und die Betreuung der Schülerinnen und Schüler sicherzustellen, müssen diese Ausfälle vom Lehrerkollegium getragen werden. Vertretungen können kaum mehr organisiert werden, da zu wenig Lehrpersonen zur Verfügung stehen und der personelle Markt ausgetrocknet ist. Die noch unterrichtenden Lehrpersonen leisten Ausserordentliches und haben dies bereits während des Lockdowns im Frühling bewiesen.

Lohnsanktionen auf dem Buckel der Lehrpersonen sind aus diesen Gründen kontraproduktiv. Wollen die bürgerlichen Politiker tatsächlich, dass ihre Kinder und Jugendlichen mehr und mehr von unqualifiziertem Personal geschult bzw. betreut werden?

Der Lehrerberuf muss attraktiv bleiben, damit die zukünftigen Herausforderungen bewältigt werden können. Die Lehrpersonen brauchen jetzt weitere Unterstützung, damit die Schule diese Krise übersteht. Die jährliche, kantonale Budgetdebatte ist für die Krisenbewältigung der falsche Ort.

Der VSLZH ist bereit, an einer lösungsorientierten Gesamtschau zu einer langfristigen Krisenbewältigung der finanziellen Lage durch Corona mitzuwirken.

Kontakt/Rückfragen: Sarah Knüsel, Präsidentin VSLZH, Mobile 076 379 60 03, sarah.knuesel@vslzh.ch

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